Der Coronavirus in der Landwirtschaft: Mit diesem Notfallplan bereiten Sie Ihren Betrieb richtig vor
Im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Unternehmen ist die Landwirtschaft weitestgehend von Schließungen verschont. Nichtdestotrotz hat der Corona-Virus auch wirtschaftliche Folgen auf landwirtschaftliche Betriebe. Mit unserem Notfallplan wollen wir Sie in dieser Situation unterstützen, damit Sie möglichen Folgen rechtzeitig entgegenwirken können.
Notfallplan-Checkliste zum kostenlosen Download
Laden Sie die Checkliste mit einem Klick auf das Bild oder auf diesen Link kostenlos herunter. Anhand dieser Checkliste können Sie kurzerhand kontrollieren, ob Ihr Betrieb gut auf eine Krisenzeit wie dem aktuellen Coronavirus vorbereitet ist.
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1. Mögliche Szenarien
Eine Pandemie wie der Corona-Virus lässt sich schwer im Voraus planen. Gehen Sie deshalb die verschiedenen wirtschaftlichen Szenarien durch, die Ihren Betrieb betreffen könnten. Achten Sie dabei auf folgende Faktoren:
Betrieb
Falls der Betriebsleiter krankheitsbedingt ausfällt, kann der Betrieb weitergeführt werden?
Sind notwendige Vollmachten ausgestellt?
Welche Dokumente und Prozesse sind besonders wichtig?
Ein Notfallplan unterstützt die Vorbereitung auf eine personelle Notsituation im Betrieb und/oder in der Familie. Mithilfe von Checklisten, Vordrucken, Formularen und Merkblättern kann jeder Betrieb einen individuellen Ordner erstellen. Somit stehen bei Bedarf schnell alle wichtigen Informationen zur Verfügung. Digitale Lösungen wie Dokumentenmanagementsysteme können dabei wesentlich unterstützen.
- Notfallplan existiert und ist aktuell.
- Alle relevanten Personen wissen, wo der Notfallplan zu finden ist.
- Es wurden vorab Maßnahmen getroffen, die die Auffindbarkeit wichtiger Informationen erleichtern.
Mitarbeiter
Können Grenzschließungen zum Einreiseverbot von Saisonmitarbeitern führen?
Leiden Mitarbeiter unter Vorerkrankungen und sollten besonders geschützt werden?
Wurden Vertretungsregelungen für einen Krankheitsfall aufgestellt und kommuniziert?
Überlegen Sie auch, welche Arbeiten nicht zwingend notwendig sind oder warten können, falls es zu Personalmangel kommt. Initiativen wie „Das Land hilft“ unterstützen bei der Suche nach Arbeitskräften, die durch das Reiseverbot für Saisonarbeiter fehlen. Auch das Jobportal Karrero unterstützt dabei, lokale Saisonarbeiter zu finden.
- Geprüft, ob Saisonarbeiter einreisen dürfen und ggf. für Ersatz gesorgt.
- Informationen über den Gesundheitszustand der Mitarbeiter eingeholt.
- Es gibt klare Vertreterregelungen und die Vertreter sind ausreichend geschult.
Lieferanten
Können Preise für Futtermittel, Dünger und Co. durch die Krise besonders steigen?
Kann es zu Lieferengpässen kommen?
Kann ich meine Rechnungen weiterhin bezahlen?
Schauen Sie nach weiteren Lieferanten, um nicht von einem plötzlichen Lieferausfall betroffen zu sein. Das Portal Agrando hilft Ihnen zum Beispiel, weitere Lieferanten in Ihrer Umgebung zu finden. Dort können Sie Angebote einholen und Preise vergleichen.
- Verfügbarkeiten und Preise meiner Lieferanten geprüft, um Engpässe zu vermeiden.
Kunden und Abnehmer
Welche Abnehmer könnten zahlungsunfähig werden?
Sind einige meiner Abnehmer von einer Schließung betroffen?
Vor allem im Einzelhandel, ausgenommen im Lebensmitteleinzelhandel, kommt es zu gesetzlichen Schließungen. Prüfen Sie, ob einige Ihrer Kunden, Partner oder Abnehmer davon betroffen sein könnten.
- Zahlungsunfähigkeiten von Kunden und Abnehmern wurden geprüft und einkalkuliert
2. Hygiene und Schutzmaßnahmen
Gerade in Krisenzeiten herrscht viel Verunsicherung. Zeigen Sie Ihren Mitarbeitern, dass Sie sich gut informiert haben und greifen Sie zu Maßnahmen, die dies auch zeigen:
Händewaschen und/oder Desinfektion
Gibt es bereits klar definierte Hygienemaßnahmen?
Wo können diese nachgelesen werden?
Gibt es ausreichend Möglichkeiten zum Händewaschen?
Weisen Sie Ihre Mitarbeiter durch Infotafeln oder Plakate auf die empfohlenen Hygienemaßnahmen hin und schaffen Sie ausreichend Möglichkeiten zum Händewaschen oder zur Desinfektion.
- Es gibt ausreichend Hygienemaßnahmen für meine Mitarbeiter
Schutzmaterial
Benötigen meine Mitarbeiter Schutzausrüstung wie Atemschutzmasken oder Handschuhe?
Welche Arbeitsgeräte sollten nach der Benutzung desinfiziert werden?
Kann ich jederzeit Schutzausrüstung bestellen oder muss ich mit Engpässen rechnen?
- Wir haben ausreichend Schutzkleidung wie Atemschutzmasken und Handschuhe.
Abstandsregeln
Wo arbeiten Mitarbeiter auf engstem Raum und wie kann ich das verhindern?
Kommt ein Schichtsystem in Frage?
Können Büroarbeiten aus dem Home-Office erledigt werden?
Können einige Tätigkeiten auch von nur einer Person ausgeführt werden?
Durch Cloud-Anwendungen – wie z.B. das digitale Büro „top farmplan“ – können Dokumentationsaufgaben
problemlos von zu Hause erledigt werden. Das kann Ihr Agrarbüro nicht nur in Krisenzeiten, sondern auch im
Arbeitsalltag entlasten. Nutzen Sie die jetzigen Umstände, um einige Prozesse zu digitalisieren.
- Die Abstandsregeln wurden klar und verständlich kommuniziert.
- Prozesse wurden so organisiert, dass Mitarbeiter ausreichend Abstand zueinander halten können.
3. Kommunikation
Interne Kommunikation
Informieren Sie Ihre Mitarbeiter, falls es zu betrieblichen Schwierigkeiten kommt.
Zeigen Sie Verständnis für die Unsicherheit oder Angst Ihrer Mitarbeiter und treffen Sie entsprechende Schutzmaßnahmen.
Halten Sie Ihre Mitarbeiter mit aktuellen Informationen zum Corona-Virus auf dem Laufenden.
- Meine Mitarbeiter werden von mir stets über den aktuellen Stand der Pandemie informiert.
- Meine Mitarbeiter werden von mir stets über Problemsituationen informiert.
Externe Kommunikation
Sprechen Sie mit Ihren Lieferanten und Abnehmern über momentane Schwierigkeiten. So
können Sie einerseits hören, wie die aktuelle Situation bei Ihren Partnern aussieht, andererseits
können Sie auch auf mögliche Probleme hinweisen.
Überlegen Sie, wie Sie in einem Extremfall die Öffentlichkeit informieren können. Ein solcher
Fall könnte die vorübergehende Schließung des Hofladens oder Einstellung des Betriebes sein.
- Lieferanten und Abnehmer werden bei Problemsituationen informiert.
4. Finanzielle Unterstützung
Prüfen Sie regelmäßig, ob der Staat oder Ihr Bundesland neue finanzielle Unterstützungen zur Überbrückung der Krise anbieten. Viele Bundesländer unterstützen landwirtschaftliche Betriebe bereits durch Liquiditätshilfen. Weitere Tipps finden Sie auf www.topagrar.com.
- Es wird regelmäßig geprüft, ob eine staatliche Unterstützung möglich ist.
5. Wiederaufnahme des Normalbetriebs
Sobald die Corona-Krise überstanden ist und der Normalbetrieb wieder aufgenommen werden
kann, müssen noch letzte Vorkehrungen getroffen werden:
Informieren Sie Ihre Lieferanten und Kunden über die Wiederaufnahme.
Informieren Sie die Öffentlichkeit über Zeitungen, Social-Media und Co., wenn sie z.B. die Direktvermarktung wieder aufnehmen.
Planen Sie ggf. Zeit für die Einarbeitung Ihrer Mitarbeiter ein.
- Alle relevanten Stellen wurden über die Wiederaufnahme informiert.
- Es wurde ausreichend Zeit zur Einarbeitung der Mitarbeiter eingeplant.
6. Erfahrungen dokumentieren
Halten Sie Ihre Stärken und Schwachstellen während der Epidemie fest, um für die Zukunft besser aufgestellt zu sein. Obwohl Epidemien seltene Ausnahmen sind, können sie jederzeit in einer anderen Form wieder auftreten. Einige Ihrer Erfahrungen lassen sich mit Sicherheit auch auf andere wirtschaftliche Krisensituationen wie einer Rohstoffknappheit oder Ernteausfällen ableiten.
- Unsere Erfahrungen wurden dokumentiert.
- Mögliche Optimierungsmaßnahmen wurden abgeleitet und umgesetzt.
Nützliche Anleitung
Einige nützliche Anleitungen für den Start mit dem digitalen Agrarbüro top farmplan haben wir hier für Sie zusammengefasst: