Neue DVO – Landwirte sollen eigene Ausscheidungen dokumentieren
Wer dachte der Verordnungswahnsinn könne nicht schlimmer werden, wird leider enttäuscht. Durch einen aktuellen Beschluss werden Landwirte nicht nur zur genauen Dokumentation von Düngemitteln verpflichtet, sondern nun auch zu einer Dokumentation der eigenen, menschlichen Ausscheidungen herangezogen.
Der Hintergrund dieses Beschlusses ist die schlechte Nachvollziehbarkeit, ob organische Düngemittel, vor allem Schweinegülle, wirklich nur von Nutztieren erzeugt wurden. Zitat eines Experten:
„Gerade bei größeren Betrieben mit vielen Mitarbeitern können durch menschliche Ausscheidungen die Stickstoffwerte gravierend verfälscht werden“
Schuld daran sei vor allem die gute „Hausmannskost“ auf dem Großteil der landwirtschaftlichen Betriebe. Die Ernährung sei in vielen Haushalten nicht bedarfsgerecht und würde zu einer unnötig hohen Stickstoff-Ausscheidung führen. Aus diesem Grund sollen in naher Zukunft N-reduzierende Ernährungspläne speziell für Landwirte entwickelt werden. Hauptbestandteil wird voraussichtlich eine rohkostreiche Ernährung sein. Landwirt R. Müller schrieb auf Twitter:
„Ich weiß nicht, was die Politiker von uns denken. Aber auch wir Landwirte benutzen sanitäre Anlagen, die an Abwasserkanäle oder hauseigenen Kläranlagen angeschlossen sind“
Die neue Düngeverordnung stellt nicht nur Landwirte, sondern auch Betreiber von Ackerschlagkarteien vor neue Herausforderungen. top farmplan arbeitet gerade an einer neuen Eingabemaske für menschliche Ausscheidungen und rechnet bereits mit einer Fertigstellung am Ende dieser Woche.